Für mich besteht die Fazination der japanischen Kampfkünste, genannt Budo, im Wesentlichen darin,

dass wir im Budo eine Tradition haben, die wir in unserer heutigen schnelllebigen Zeit selten antreffen.

Ich betreibe Budo, speziell Karate und ergänzend japanischen Schwert- und Stockkampf, seit über 35 Jahren. Über all diese Jahre ist mir die Vielfalt, gleichermaßen die Einfachheit, die oft sehr komplex ist und auch die Freude beim Üben eine innere Motivation geblieben, die mich bis heute fesselt.

Ich habe es oft erlebt, dass die Grundlage dessen, was ich vor langer Zeit begonnen habe, mir im Alltag viel Erleichterung gebracht hat. So bin ich mit meinen bald 50 Jahren immer noch körperlich sehr leistungsfähig, bin immer noch gut flexibel, habe einen kräftigen Körper, kann mich schnell und flott bewegen und bin, nicht nur körperlich, ausdauernd. Die Zeiten ändern sich natürlich und auch im Budo ist die Zeit nicht stehen geblieben. Viele alte Trainingsmethoden sind heute wissenschaftlich belegt und unterstreichen das alte Training, wo wir oft zahlreiche Wiederholungen haben, „Drills „ und Konditionierungen haben. Heute wie damals ist es wichtig und unerlässlich, dass im Training über die Technikentwicklung auch unsere Einstellung, unser Durchhaltvermögen und die Sensibilität entwickelt werden. In dem Maß, wie wir die Balance behalten im Training, wird sich zwangsläufig auch in unserem Alltag die Verbesserung der Fähigkeiten zeigen. Wenn ich es schaffe den Menschen und ihren Angehörigen die Karate trainieren, klar zu machen, wie wertvoll Karatetraining für die Entwicklung ist, dann werden wir es auch schaffen, diese Tradition zu erhalten.